Weiterbildungsverbünde als Werkzeug zukunftsorientierter Nachwuchsförderung

Was sind Weiterbildungsverbünde?

In einem Weiterbildungsverbund werden von mehreren regional vernetzten niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Kliniken Stellen für die Weiterbildung angeboten. Durch Koordination im Verbund kann Ärztinnen und Ärzten durch die Vermittlung von Weiterbildungsstellen und die Bereitstellung von Rotationsplänen eine strukturierte, lückenlose Weiterbildung ermöglicht und somit die Attraktivität der Weiterbildung und der regionalen Weiterbildungsstätten gesteigert werden.

Mit dem Ziel, Partner für die Verbundweiterbildung zu gewinnen, tauschten sich ÄKS, SKG und KVS (Mitglieder der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin im Saarland, kurz KoStA) am 15.11.2022 mit ärztlichen Direktoren und Chefärzten der Inneren Medizin im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Hause der Ärztekammer aus.

„Die immense Bedeutung der Förderung ärztlicher Nachwuchskräfte im ambulanten wie auch im stationären Bereich wird durch das Interesse an der Verbundweiterbildung deutlich“ bemerkt Ärztekammerpräsident Sanitätsrat Dr. Josef Mischo. In seinem Erfahrungsbericht spricht Dr. Christian Braun, ärztlicher Direktor des Klinikums Saarbrücken, der bereits Ärztinnen und Ärzte in allgemeinmedizinischer Weiterbildung in der Zentralen Notaufnahme hatte, den Mehrwert einer Weiterbildung in vernetzten Strukturen an, welche insbesondere in Anbetracht einer immer enger werdenden Verflechtung der Sektoren zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.

Initiierung von Weiterbildungsverbünden im Saarland

Wirkungsvoll für das Saarland wären regionale Zusammenschlüsse von Klinikstandorten mit umliegenden niedergelassenen Praxen zu Weiterbildungsverbünden. Grundsätzlich ist die Verbundweiterbildung als Konstrukt im allgemeinmedizinischen als auch in weiteren fachärztlichen Bereichen praktikabel und kann weitreichende Vorteile für Ärztinnen und Ärzte, Kliniken und die Versorgung mit sich bringen:

Weiterbildungsverbünde…

…helfen Ärztinnen und Ärzten, ihre Weiterbildung zu strukturieren und bringen ihnen Planungssicherheit, da ihnen fortwährend eine Weiterbildungsstelle garantiert werden kann. Planungssicherheit kann dazu führen, dass Ärztinnen und Ärzten ihren Lebensmittelpunkt in die Region legen. Sie bleiben der Region in ihrem ärztlichen Wirken nach der Facharztprüfung erhalten.

…sind für Ärztinnen und Ärzte optimale Grundlage für das Knüpfen von Kontakten in der Region. Vorstand der KV Saarland, Sanitätsrat Dr. Joachim Meiser betont „Kennen Niedergelassene und Klinikärztinnen und -ärzte sich bereits von ihrer Weiterbildungszeit, so können sich langfristige interkollegiale Netzwerke ergeben, welche die ambulante und stationäre Versorgung in der Region nachhaltig stärken“

Die KoStA leistet für die Verbundweiterbildung Schnittstellenarbeit und ist in der Initiierung von Weiterbildungsverbünden aktiv: SKG und ÄKS und KV stellen jeweils ihr Expertenwissen zur Verfügung und sind Ansprechpartner und Vermittler für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, Niedergelassene und Kliniken, wie Dr. Thomas Jakobs, Geschäftsführer der saarländischen Krankenhausgesellschaft, betont: „KV, Ärztekammer und SKG unterstützen Ärztinnen und Ärzte, die sich an einem Verbund beteiligen möchten. Ansprechpartner für einen Verbund kann in Kliniken ärztliches Personal wie auch die Verwaltung sein.“

Kliniken und Niedergelassene, die sich für eine Beteiligung in einem Weiterbildungsverbund interessieren, melden sich gerne bei den Ansprechpartnern der SKG, ÄKS oder der KVS. Ansprechbar sind diese auch für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, die freie Weiterbildungsstellen im Saarland suchen.