Wasserqualität bei der Endoskopaufbereitung

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Anforderungen an die Wasserqualität

Ist das Wasser nicht mikrobiologisch einwandfrei und es kommt zu einer Kontamination, besteht die Gefahr einer sog. Rekontamination.

An folgenden Stellen im Aufbereitungsprozess flexibler Endoskope kommt Wasser zum Einsatz:

  • Beim Ansetzen von Reinigungs-und Desinfektionsmitteln
  • Beim Spülen der Kanäle (Zwischenspülung)
  • Bei der Schlussspülung

Das Wasser zur Schlussspülung muss mikrobiologische Trinkwasserqualität haben und frei von fakultativ pathogenen Mikroorganismen sein! Der Einsatz eines Sterilwasserfilters in der AEMP ist zu empfehlen. Mikroorganismen werden zurückgehalten und steril-filtriertes Wasser fließt am Filterauslass heraus.

Sterilwasserfilter besitzen eine Hohlfaser-oder Flachmembran mit einer Porengröße von 0,2 µm und bilden somit einen Schutz vor Nasskeimen wie z.B. Pseudomonas aeruginosa.

Manuelle Aufbereitung

  1. Das desinfizierte Endoskop wird in einem Becken oder einer Wanne mit steril-filtriertem Wasser eingelegt. Für jedes Endoskop muss frisches-steril-filtriertes Wasser verwendet werden!
  2. Die Außenflächen des Endoskops und alle Kanäle müssen gründlich mit steril-filtriertem Wasser abgespült bzw. durchgespült werden.
  3. Zum Ausspülen der Kanäle sollte ein Sterilwasserfilter mit einem Adapter auf die Spritzpistole montiert werden. Es sollte darauf geachtet werden, einen Düsen-Ansatz zu verwenden, welcher ein einwandfreies Ausspülen der Endoskop-Kanäle ermöglicht. Der Düsen-Ansatz sollte wieder aufbereitbar sein.
Um eine sog. retrograde Kontamination zu vermeiden, muss die Standzeit von Sterilwasserfiltern unbedingt beachtet und eingehalten werden. Der Filterauslauf muss täglich wischdesinfiziert werden. Der Wasserfilter darf nicht mit dem Spülwasser oder Spritzwasser kontaminiert werden.

Maschinelle Aufbereitung

Bei der Aufbereitung von flexiblen Endoskopen im RDG-E müssen die Angaben des Herstellers des RDG-E eingehalten werden. Das Wasser zur Schlussspülung kann durch erhitzen desinfiziert, steril-filtriert oder durch UV-Bestrahlung desinfiziert werden. Welches Verfahren oder evtl. Verfahrenskombination eingesetzt wird, ist von Hersteller zu Hersteller verschieden.

Checkliste

Quelle: Anlehnung an die KRINKO/BfArM-Empfehlung (2012), Endo News Ausgabe 2, Juli 2024

Die Voraussetzung zur Vermeidung von Biofilmen in Endoskopen ist ein sachgerechter Umgang mit den Instrumenten. Die Pflege, Unversehrtheit und eine gründliche Aufbereitung sind beste Voraussetzungen um die Bildung von Biofilmen zu vermeiden. Wenn sich aus dem Biofilm lebende Zellen lösen und wenn es sich bei diesen Zellen um potentielle Pathogene handelt, besteht immer ein Risiko für Patientinnen, Patienten und Personal. Die Materialintegrität (Beschädigung von z.B. Endoskopkanälen) kann beeinflusst werden. Ein Antrocknen von organischem Material im Kanalsystem oder an Außenteilen des Endoskops muss vermieden werden.
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