Medizinische Einmalhandschuhe dienen vor allem dem Selbstschutz und nur selten der Patientensicherheit
Nach Ablegen der medizinischen Einmalhandschuhe ist aus Gründen der Arbeitssicherheit und des Selbstschutzes eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen.
Eine Metaanalyse ergab, dass das Handschuhtragen das Risiko für nosokomiale Infektionen reduzieren kann (Inzidenzratenverhältnis, IRR: 0,77 95-%-Konfidenzintervall: [0,67; 0,89]. In einer randomisierten kontrollierten Studie betrug die Adhärenz für Handschuhe anlegen ohne vorherige Händedesinfektion 87 %. Wenn eine Händedesinfektion vor dem Anlegen von Handschuhen erwartet wurde, lag die Adhärenz bei 41 %.
Durch den sachgemäßen Gebrauch kann die Rate an berufsbedingten Hauterkrankungen reduziert und die Adhärenz bezüglich der fünf Indikationen der hygienischen Händedesinfektion verbessert werden (vor
und nach Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material
und nach Kontakt mit unmittelbarer Patientenumgebung).
Positive ökologische und ökonomische Effekte
Der übermäßige Gebrauch von medizinischen Einmalhandschuhen verursacht Kosten, Abfall und Treibhausgas-Emissionen. Diese könnten bei sachgerechter Anwendung vermieden werden.
Weitere Informationen zum Einsatz von medizinischen Einmalhandschuhen in Praxen können Sie in einem Beitrag von Tobias Siegfried Kramer und Co-Autoren (veröffentlicht im Deutschen Ärzteblatt) abrufen.