Dr. Gökmen Gül ist seit 2018 in Saarbrücken niedergelassen. Der Facharzt für Innere Medizin ist zusätzlich Diabetologie und hat die Zusatzbezeichnungen Geriatrie (Altersmedizin), Palliativmedizin und Ernährungsmedizin. In seiner Praxis hat er bereits mehrere Weiterbildungsassistenten in ihrer Facharztweiterbildung Allgemein -medizin begleitet.
Wie ist für Sie die Zusammenarbeit mit Weiterbildungsassistenten?
Die Zusammenarbeit mit Weiterbildungsassistenten macht mir persönlich sehr viel Spaß und ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Die Kollegen bringen viele neue Impulse und aktuelle Informationen aus der Universität. Zusätzlich helfen sie uns als Teammitglied in der Bewältigung der alltäglichen Arbeit. Auf der anderen Seite erhalten die Kollegen die Chance, patienten- und praxisnah zu arbeiten. Sie können rasch ein selbstständiges Arbeiten erlernen und gewinnen damit an Sicherheit. Mittlerweile gibt es viele interessierte und engagierte Hausarztpraxen im Saarland, die motiviert sind, eine gute Weiterbildung anzubieten und ihre Erfahrung beim Praktizieren als Hausarzt weiterzugeben.
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Sie wirken als Referent bei Veranstaltungen der KV Saarland für Weiterbildungsassistenten mit und engagieren sich im Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Saarland. Warum ist Ihnen dieses Engagement so wichtig und was daran macht Ihnen am meisten Spaß?
Mein Anliegen ist es eine gute und strukturierte ambulante Weiterbildung anzubieten und die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin mitzugestalten. 2014 hat die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes ein Zentrum für Allgemeinmedizin eingerichtet. Ziel ist es, durch die Verstärkung der Allgemeinmedizin an der Universität des Saarlandes junge Studierende für dieses Fach zu begeistern und damit die zukünftige hausärztliche Versorgung im Saarland zu sichern. Die Arbeit im Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin hilft mir neue didaktische Konzepte kennenzulernen und anzuwenden. Am meisten freut mich der Erfahrungsaustausch und das Networking mit anderen weiterbilden – den Kollegen im Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin.
Was könnte hinsichtlich der ambulanten allgemeinmedizinischen Weiterbildung noch verbessert werden?
Die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin sollte nicht dem Zufall überlassen werden, sondern eine gut strukturierte und koordinierte Weiterbildung beinhalten. Deshalb brauchen wir eine weitere Verbesserung in der Koordination und Qualität der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin. Durch Ihr Engagement haben Sie intensiven Kontakt zu jungen Ärztinnen und Ärzten.
Was ist Ihrem Eindruck nach besonders wichtig, um ärztlichen Nachwuchs für die Niederlassung zu gewinnen?
Die Allgemeinmedizin spielt in der universitären Ausbildung nur eine untergeordnete Rolle und muss für Studierende sowie Weiterbildungsassistenten attraktiver werden. Das gleiche gilt aber auch für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Deshalb sollten Zentren und Lehrstühle für die Allgemeinmedizin mehr gefördert und weiter ausgebaut werden. Die Entbürokratisierung in der Hausarztpraxis sollte nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern endlich umgesetzt wer – den. Ein entscheidendes Kriterium für die Zufriedenheit der jungen Kollegen ist auch eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Viele Kollegen wünschen sich zudem flexiblere Arbeitszeiten.
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