Hygieneregeln beachten
Die Wundversorgung und der Verbandwechsel sind die Maßnahmen, bei der die Patientinnen und Patienten einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Ein ausgeprägtes Hygienebewusstsein und hygienische Disziplin sind die Grundpfeiler, um im Rahmen der Wundversorgung resp. Verbandwechsels exogene und iatrogene Infektionen zu vermeiden.
Insbesondere die Versorgung chronischer Wunden ist ein dynamischer Prozess, der geschultes Praxispersonal benötigt, da es immer wieder zu einer erneuten Evaluation der Wunde mit der entsprechenden therapeutischen Konsequenz kommt.
Material nicht zu früh vorbereiten
Wenn Materialien zu früh vorbereitet werden, besteht die latente Gefahr, dass diese durch längeres Offenstehen kontaminiert werden. Ansonsten sind die Materialien mit einer sterilen Abdeckung zu schützen.
Alle Materialien, die in direkten Kontakt mit der Wunde kommen müssen steril sein.
Die Arbeitsfläche muss so platziert werden, dass diese sich neben dem Durchführenden befindet, nie hinter ihm.
Unsterile Materialien patientennah und sterile Materialien patientenfern auf der Arbeitsfläche anordnen, so lässt sich das Übergreifen über sterile Materialien vermeiden.
Sterile Materialien müssen auf einer sterilen Unterlage bereitliegen.
Abwurfbehältnisse für Instrumente und Verbandsmaterial müssen am Point-of-Care bereitstehen.
Non-Touch-Technik
Die Wunde darf niemals mit den Händen berührt werden. Verbandmaterial wird nur mit dem sterilen Instrumentarium berührt und auf die Wunde gelegt. Ist die Anwendung der Non-Touch-Technik nicht möglich, müssen sterile Handschuhe verwendet werden.
Händedesinfektion vor aseptischen Tätigkeiten
Vor dem Anziehen, nach dem Ausziehen bzw. wenn die unsterilen oder sterilen Handschuhe gewechselt werden, ist IMMER eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen.
Schutzkleidung
Über der Arbeitskleidung sollte eine frische (Einmal-)Schürze angelegt werden. Ein Mund-und Nasenschutz ist erforderlich, wenn größere Wunden zu versorgen sind.
Türen und Fenster schließen
Um Luftturbulenzen und Staubaufwirbelungen zu vermeiden, sind Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Sprechen über offenen Wunden vermeiden
Da die Mundhöhle stark mit Keimen besiedelt ist und mit dem Sprechen immer eine Aerosolbildung einhergeht, sollte über offenen Wunden oder Verbänden nicht gesprochen werden.