Die Vertreterversammlung und der Vorstand der KV Saarland treten entschieden allen rassistischen und fremdenfeindlichen Äußerungen entgegen.
Das Genfer Gelöbnis, die zeitgemäße Anpassung des Hippokratischen Eides, wird in medizinethischen Fragen als Richtlinie für ärztliches Handeln angeführt.
Darin steht: „Ich werde nicht zulassen, dass Erwägungen von Alter, Krankheit oder Behinderung, Glaube, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politischer Zugehörigkeit, Rasse, sexueller Orientierung, sozialer Stellung oder jeglicher anderer Faktoren zwischen meine Pflichten und meine Patientin oder meinen Patienten treten“.
Aktuell arbeiten knapp 60.000 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland in der Bundesrepublik. Das geht aus der aktuellen Statistik der Bundesärztekammer (Stand: Dezember 2022) hervor. Das bedeutet: Bei insgesamt 421.000 berufstätigen Ärztinnen und Ärzten in Deutschland kommen mehr als 14 Prozent aus einem anderen Land.
Im Jahr 2022 ist die Zahl der ausländischen Ärztinnen und Ärzte um 2.683 Personen gestiegen. Insgesamt lässt sich beobachten: Die Zahl ausländischer Ärztinnen und Ärzte in Deutschland steigt seit Jahren an. In den vergangenen 25 Jahren hat sie sich mehr als verfünffacht. Für unser Gesundheitssystem ist dies eine unverzichtbare Entwicklung, die beim Wegfall dieser Kolleginnen/Kollegen im Rahmen des aktuell zunehmenden Ärztemangels in Klinik und Praxis die Sicherstellung der medizinischen Versorgung unserer Bevölkerung unmöglich machen würde.
Dieses Beispiel zeigt, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sich nicht „nur“ gegen unsere Kollegen, Freunde und Nachbarn, sondern sich letztlich gegen uns alle richten.
Saarbrücken, 07.02.2024